Balkangeschichte

O Duj Phrala – Die zwei Brüder

This tale is from the Kirimlides group, a Balkan Roma group found in the Crimean peninsula.

Ande jekhe gaveste bešenas duj terne roma pe romnjenca. On esas o phrala, taj na sas lende ni dad, ni daj. Jek phral esas barvalo, aver esas čoro. Barvale phraleste o baro kher esi terdo. O kher lesko pherdo si, so manges – kan-arakhes ande leste: Li gudle xamates, li bahalodes savutja, li love, li pholja, li bax(t), li loš. Čore phraleste e purani katuna sas bare xevjenca. Kana delas brišin – pani sas ande; kana bari balval phudelas – baro šudripe sas ande. Čore phraleste efta puja sas taj gene ništo. Alo asavko djes, kaj nasvalili leski romni. Nanaj lende so te xan, bokhalile o puja, roven taj mangen te xan.

Gelo o phral čoro pe barvale phraleste. Alo taj mangel: Phrala, nasvalili mi romni, bokhalile me puja, roven. “Mangav tutar kotor manro te xavdjarav len.” Dinjas o phral barvalo jek baro manro pe čore phraleske – taj xoljasajlo. Bešlo taj tašandijel: “Mo phral esi Čoro, te na dikhelas ov o barvalipe minro, o love, o pholja minre, te na Čorelas len. Sar me trašav! So kan-kerav?” Phenljas akasavke zbores ta; dikhljas pe čače kakes, kuj alo leste. Alo o kak taj phučel lestar: “Čaveja, sostar izral o teni tinro, sostar tu na lošazes? So vulo?” Phukavdjas o phral barvalo pe čače kakeske: “Alo mo phral Čoro, taj trašaniljom. Te na dikhelas ov o barvalipe minro, o love, o pholja minre, te ne čorelas len.” Aj o kak phenel: “Ma traša, čaveja, kerava tuke jardomi”.

Ali e rat, tuj sute o phral pe kakesa. Ertes sabastan ušine on taj dikhen – avel o phral čoro lende te mangel gene jek manro. Alo taj phenljas: “Romalen, tume sanuz barvale taj baxtale. Phukaven mange, sar vuljanuz akasavke?”

Ušjol o phral barvalo taj phenel: “Prandosajlo o kak amaro, kana amende sas e bokh bari, taj barvalilo pe romnjatar. Šun, phrala, so kerdjas ov, ker li tuja.” Ušjol o kak taj le te phukavel: “Čaveja, barvaliljom me romnjatar. Peli oj e bare bokhatar. Liljom e Čuri minri, astardjom me vastesa o bala lakere, Čindjom agoral, taj vuli mande kušma tati. Bikindjom la ande diz taj vuljom barvalo.” Xoxavel les o kak, ami ov pakjanilo. Dinjas pes godi, phenel: “So ovela, me ovel. Kerava!”. Aj o phral barvalo e kakesa asan lestar taj phenen: “Ma traša, Čin taj bikin! Kan-barvaljos li ti romni avel sasti.”

Alo o phral čoro ke katuna. Kana ratilo, liljas pi čuri taj čindjas o bala taj o kana romnjakere, kerdja e kušma taj prastanilo te biknel la. Ando pazari o manuša asanile e kušmatar taj kuvdolar les khere. Phenle: “Kan-aves rano!”

Prastanilo o phral čoro ke katuna taj dikhel – muli e romni leskiri, ande groboste si pašli. Phanljas ov pe jakha taj liljas te rovel taj te del beberja. “Devla, ajadije man!” Ami kana phinravdjas pe jakha, dikhljas, kaj bešel ande bare khereste, taj agoral o love, o pholja esi čite. O puja šukar vurjavde paš ko konas bešen taj xan.

Garavdjas ov pe romnja ande vešeste paš ko drom. Biš breš nakhle. Jekhvar alo o phral Čoro pe romnjakere grobjeste. Bešlo paš grobos, rovel thaj phenel: “Na kamav me mo barvalipe., me love, me pholja, ozaman tu ande phuvjate san. O puja barile taj gele romende.. Ačiljomas me, jek phuro džano, sar jek phuro džukel ande vešeste.” Phenljas taj mulo.

In einem Dorf lebten zwei junge Roma mit ihren Frauen. Sie waren Brüder und hatten weder Vater noch Mutter. Ein Bruder war reich, der andere arm. Der reiche Bruder hatte ein großes Haus. Sein Haus ist voll, was man braucht, findet man darin: Süßigkeiten zum Essen, Kostbarkeiten, Geld, Gold, Glück, Unterhaltung. Der arme Bruder hatte ein altes Zelt mit großen Löchern. Wenn es regnete, lief Wasser hinein; bei starkem Wind war es drinnen sehr kalt. Der arme Bruder hatte sieben Kinder und sonst nichts. Es gab einen Tag, an dem seine Frau krank wurde. Sie haben nichts zu essen, die Kinder bekommen Hunger, weinen und fragen nach Essen.

Der arme Bruder ging zu seinem reichen Bruder. Ging und fragt: „Bruder, meine Frau ist krank geworden, meine Kinder haben Hunger, sie weinen. Ich bitte dich um ein Stück Brot, um sie zu füttern.“ Der reiche Bruder gab seinem ärmeren ein großes Brot und wurde zornig. Er sitzt da und denkt: „Mein Bruder ist arm, er soll meinen Reichtum, mein Geld, meine Goldmünzen nicht sehen, er soll sie nicht stehlen. Ich habe solche Angst, was soll ich tun?“ Er sagte diese Worte und sah seinen Onkel auf sich zukommen. Der Onkel kam und fragt ihn: „Junge, warum zittert dein Körper? Warum bist du nicht glücklich? Was ist passiert?“ Der reiche Bruder antwortete seinem Onkel: „Mein armer Bruder besuchte mich und ich bekam Angst. Er soll meinen Reichtum, mein Geld, meine Goldmünzen nicht sehen, er soll sie nicht stehlen.“ Der Onkel sagt: „Hab keine Angst, Junge, ich helfe dir.“

Der arme Bruder ging zu seinem reichen Bruder. Ging und fragt: „Bruder, meine Frau ist krank geworden, meine Kinder haben Hunger, sie weinen. Ich bitte dich um ein Stück Brot, um sie zu füttern.“ Der reiche Bruder gab seinem ärmeren ein großes Brot und wurde zornig. Er sitzt da und denkt: „Mein Bruder ist arm, er soll meinen Reichtum, mein Geld, meine Goldmünzen nicht sehen, er soll sie nicht stehlen. Ich habe solche Angst, was soll ich tun?“ Er sagte diese Worte und sah seinen Onkel auf sich zukommen. Der Onkel kam und fragt ihn: „Junge, warum zittert dein Körper? Warum bist du nicht glücklich? Was ist passiert?“ Der reiche Bruder antwortete seinem Onkel: „Mein armer Bruder besuchte mich und ich bekam Angst. Er soll meinen Reichtum, mein Geld, meine Goldmünzen nicht sehen, er soll sie nicht stehlen.“ Der Onkel sagt: „Hab keine Angst, Junge, ich helfe dir.“

Die Nacht brach herein, und der Bruder und der Onkel schliefen. Am frühen Morgen wachen sie auf und sehen, dass der arme Bruder kommt, um sie um ein weiteres Brot zu bitten. Er kam und sagte: „Romalen, ihr seid reich und glücklich. Sag mir, wie habt ihr es geschafft?“

Der reiche Bruder steht auf und sagt: „Unser Onkel hat in einer Hungersnot geheiratet und ist durch seine Frau reich geworden. Hör zu, Bruder, was er getan hat, und tu es selbst.“ Der Onkel steht auf und beginnt [die Geschichte] zu erzählen: „Junge, ich bin durch meine Frau reich geworden. Sie fiel vor Hunger hin. Ich nahm mein Messer, packte ihr Haar mit meiner Hand, schnitt herum, und ich hatte eine warme Pelzmütze. Ich habe es in der Stadt verkauft und wurde reich.“ Der Onkel belügt ihn, aber er glaubte ihm. Er dachte und sagt: „Sei, was sein wird. Ich werde es tun.“ Und der reiche Bruder und der Onkel lachen und sagen: „Fürchte dich nicht, schneide und verkaufe. Du wirst reich und deine Frau gesund.“

Der arme Bruder ging zum Zelt. Als es dunkel wurde, nahm er sein Messer und schnitt seiner Frau Haare und Ohren ab, machte eine Mütze und floh, um sie zu verkaufen. Auf dem Markt lachten die Leute über diesen Hut und jagten ihn nach Hause. Sie sagten: „Komm morgen!“

Der arme Bruder flieht in sein Zelt und sieht, dass seine Frau tot ist. Sie liegt in einem Sarg. Er schloss die Augen und fing an zu weinen und zu schreien: „Gott, tut mir leid.“ Aber als er seine Augen öffnete, sah er, dass er in einem großen Haus saß, und ringsherum war Geld, Goldmünzen. Die Kinder sind hübsch angezogen, sitzen neben einem Tisch und essen.

Er begrub seine Frau im Wald in der Nähe der Straße. Zwanzig Jahre vergingen. Einmal ging der arme Bruder zum Grab seiner Frau. Er saß neben dem Grab, weint und sagt: „Ich brauche meinen Reichtum, mein Geld, meine Goldmünzen nicht, solange du auf der Erde bist. Die Kinder wuchsen auf, heirateten. Ich bin alt geblieben wie ein alter Hund im Wald!“ So sagte er und starb.

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